In meiner Praxis begegne ich immer wieder Menschen, die eines gemeinsam haben:
Sie haben Schmerzen, und alle Untersuchungen bleiben unauffällig.
Röntgenbild in Ordnung, MRT ohne erkennbare Befunde, Blutbild unauffällig.
Und trotzdem tut etwas weh.
Medizinisch heißt das oft „idiopathische“ oder „funktionelle“ Schmerzen.
Das gilt nicht nur für den Rücken, das kann Nacken, Knie, Ellbogen oder jeden anderen Bereiche des Körpers betreffen.
Von außen kommt dann oft der Satz: „Das ist doch psychisch.“
Die Betroffenen fragen mich dann verzweifelt: „Bilde ich mir das nur ein? Mir tut das wirklich weh!“
Kurz und klar:
Der Schmerz ist real. Er ist keine Einbildung.
Nur: Die Ursache zeigt sich manchmal nicht dort, wo es weh tut.
Was steckt dahinter?
Wenn die lokale Untersuchung nichts ergibt, ist meistens Detektivarbeit gefragt. Häufig ist die sichtbare Schmerzstelle nur der Ort, an dem sich ein anderes Problem „meldet“.
Bewegungssteuerung und automatisierte Muster:
Wenn automatisierte Bewegungsabläufe nicht rund laufen, übernehmen andere Strukturen mehr Arbeit, und werden überlastet.
Gleichgewicht und Augenmotorik:
Defizite in diesem Bereich werden über Bewegungen und Haltungen kompensiert. Die Probleme im Gleichgewicht und in den Augen selbst, merken wir meistens gar nicht.
Vorerkrankungen oder alte Verletzungen:
Narben, alte Zerrungen, Operationen oder Unfälle können den Körper langfristig beeinflussen.
Organische Zusammenhänge:
Manchmal melden sich Organe über den Bewegungsapparat.
Alltagsbelastung und Bewegungsabläufe:
Was machen wir den ganzen Tag? Und wie bewegen wir uns eigentlich? Hier kann es sein, dass wir uns spezifische Bewegungsabläufe anschauen sollten.
Mentale Belastung:
Auch Stress kann sich im Körper bemerkbar machen.
Meist ist es nicht nur eine Ursache, sondern ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren.
Das macht die Sache komplex.
Wir machen uns gemeinsam auf die Suche, nach der Ursache.
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