Monatsthema September/Oktober: Probleme beim Schreiben.

Warum ist die Handschrift deines Kindes so unleserlich?
Kennst du das?
Dein Kind gibt sich beim Schreiben alle Mühe, aber die Schrift sieht trotzdem krakelig und unregelmäßig aus. Du hast Mühe überhaupt zu entziffern, was da steht?
Vielleicht fragst du dich, warum dein Kind nicht besser schreibt. Schließlich schreiben andere Kinder im gleichen Alter schon viel flüssiger.
Aber: Schreiben ist viel komplexer, als es auf den ersten Blick aussieht.
Schreiben ist nicht einfach nur Buchstaben aneinanderzureihen.
Beim Schreiben müssen viele grundlegenden Fähigkeiten ineinander greifen, und zwar auf höchstem Niveau.
Feinmotorik:
Dein Kind muss den Stift präzise führen. Dazu braucht es eine exakte Ansteuerung der Arm- und Handmuskulatur.
Haltungshintergrund und Rumpfstabilität:
Nur wenn Rücken, Nacken und Schulter stabil sind, kann die Hand entspannt schreiben. Hier kann zum Beispiel ein noch aktiver TLR (Tonische Labyrinthreflex) eine Rolle spielen, weil dieser für die Ansteuerung vom Muskeltonus im im ganzen Körper wichtig ist.
Auge-Hand-Koordination:
Schreiben ist quasi Auge-Hand-Koordination in Perfektion. Der Hauptstörenfried hier ist ein nicht vollständig gehemmter ATNR (Asymmetrisch-Tonischer-Nackenreflex), dieser kann die Handbewegung unbewusst beeinflussen, und das Schreiben schwerer machen.
Augenbewegung:
Die Augen müssen dem Schreiben folgen. Beim Abschreiben aus dem Buch oder von der Tafel müssen die Augen auch noch hin- und her springen.
Das Sehen beansprucht einen Großteil des Gehirns, deshalb können schon kleine Defizite bei der Verarbeitung von Sehinformationen das Schreiben erschweren.
Gleichgewicht:
Das Gleichgewicht haben wir immer mit an Bord, weil es uns auch beim Schreiben zuverlässig Informationen über unsere Raum-Lage-Wahrnehmung liefert. Schon kleine Defizite können das Schreiben erschweren.
Was hat das mit der Unleserlichkeit der Handschrift zu tun?
Defizite in einem dieser Bereiche können dazu führen, dass die Hand schneller ermüdet. Die Stiftführung wird ungenau, die Schreibbewegungen sind verkrampft.
Manche Kinder müssen beim Schreiben den ganzen Körper anspannen, dann fehlt die Leichtigkeit in der Handbewegung.
Deshalb wird die Schrift unregelmäßig, krakelig und eben unlesbar.
In meiner Praxis schauen ich genau hin:
- Wie steht es um den Haltungshintergrund und der Rumpfstabilität?
- Wie sieht es mit der Auge-Hand-Koordination aus?
- Was macht das Gleichgewicht und die Augenbewegung?
- Spielen noch aktive frühkindliche Reflexe eine Rolle?
Denn, erst wenn wir die Hintergründe verstehen, können wir dein Kind gezielt unterstützen.
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