Elise Häckel, Heilpraktikerin in Heidenheim, Tel.: 0157 – 38 30 69 15

Was ist ein Overflow (Assoziationsbewegung), und woher kommt er?
Vielleicht hast du das schon mal bei deinem Kind beobachtet: Während es mit der Schere schneidet, bewegt es den Mund oder die Zunge mit. Bei jedem Schnitt geht der Kiefer mit.
Dieses Phänomen nennt man Overflow oder Assotiationsbewegung.
Was ist der Overflow?
Der Overflow ist eine Bewegung, in einem Bereich vom Körper, der eigentlich nichts mit der eigentlichen Aufgabe zu tun hat. Zum Beispiel Mundbewegung bei feinmotorischen Dingen, oder auch Handbewegungen beim Balancieren.
Woher kommt der Overflow?
Bis zu einem gewissen Alter ist der Overflow ganz normal. Bis zum 8. Lebensjahr, spätestens bis im Jugendalter sollte der Overflow verschwinden.
Overflow-Bewegungen können in verschiedenen Bereichen auftreten, am häufigsten sind jedoch Mund-, Kiefer-, und Zungenbewegungen, gefolgt von Hand- und Fingerbewegungen.
Mund- und Handbewegungen sind eng miteinander verbunden. Eine mögliche Erklärung dafür liegt in der der Babkin-Reaktion. Dieses Phänomen haben wir als Säugling: Beim Stillen wird gleichzeitig der Saugreflex (also eine Mundbewegung) und der Palmar-Greifreflex (also eine Hand- und Fingerbewegung) ausgelöst. Daher haben Mund und Finger eine enge Verbindung.
Und vermutlich entsteht deshalb auch hier so gerne der Overflow.
Der Overflow kann aber auch auftreten, wenn wir zum Beispiel balancieren, oder etwas mit den Füßen machen, oder sogar wenn wir die Augen bewegen. Dann kann es sein, dass sich Mund oder Hände und Finger mitbewegen.
Wann tritt der Overflow auf?
Der Overflow zeigt sich meistens dann, wenn wir etwas machen, was knifflig ist. Wenn die Aufgabe besonders herausfordernd ist, zum Beispiel, wenn wir neue Fähigkeiten Lernen.
Wenn wir noch nicht so geübt sind, mit der Schere genau auf der Linie zu schneiden, dann ist die Anforderung sehr hoch: Ich muss meine Körper stabil halten, egal ob im Sitzen oder im Stehen, ich muss meine Augen gut auf der Linie und der Schere fixieren können, dafür muss ich meine Kopf stabil halten, dann muss ich mit der einen Hand das Blatt Papier ganz ruhig halten (ich muss also meinen Arm sehr gut stabilisieren), genauso wie den anderen Arm, der die Schere hält und dann eine lockere Schneidebewegung mit der Hand.
Eigentlich ganz schön viel, was mein Körper da leistet, obwohl es ja nur um „ausschneiden“ geht.
Wenn sich die Handbewegung, und all die Bewegungskomponenten die ich gerade erwähnt habe noch nicht automatisiert haben, kann es sein, dass sich der Overflow zeigt.
Deshalb sind Overflow-Bewegungen bei jüngeren Kindern häufiger zu beobachten. Weil sie im Lernprozess sind.
Was, wenn der Overflow auch bei älteren Kindern oder Jugendlichen noch vorhanden ist?
In der Praxis sehe ich immer wieder, dass sich der Overflow noch zeigt. Für mich ist das ein Hinweis, dass sich grundlegende Bewegungs- und Stabilisationsmuster noch nicht vollständig automatisiert haben. Deshalb ist die Anforderung an den Körper dadurch besonders hoch, und der Overflow kommt zu Tage.
Wir schauen gemeinsam, welche Bewegungen und Haltungen noch nicht automatisiert sind, oder ob etwas anderes hinter dem Overflow steckt.
Lies auch meine anderen Beiträge: Such- und Saugreflex, Palmar-Greifreflex, Grob- und Feinmotorik.
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